„Kriegsweihnacht unterm Tannenbaum“

©Stadtmuseum Jena

Die Kabinettausstellung vom 29. November 2007 bis zum 27. Januar 2008 widmet sich gleich mehreren Aspekten der Festgeschichte. Weihnachten ist ein Fest, das aus dem christlichen Kirchenjahr nicht mehr wegzudenken ist. Dazu gehören Familie, Besinnlichkeit, Geschenke, Glühwein und natürlich der obligatorische Weihnachtsbaum. Bei Letzterem spricht man häufig von einem uralten germanischen Brauch, doch die Sitte, das Wohnzimmer mit einer Tanne zu schmücken, ist nur bedingt auf unsere heidnischen Vorfahren zurückzuführen. Tatsächlich verbreitete sich der geschmückte Baum erst seit dem 17. Jahrhundert. Die vielfältige Geschichte des Weihnachtsbaumes in Thüringen wird in der Ausstellung besonders beleuchtet und öffnet ein Tor in längst vergangene Tage. Ein Highlight der Ausstellung ist eine Sammlung von scheinbar wertlosen Gegenständen, die zu Weihnachten in jedem Haushalt aus dem Keller geholt werden. Weihnachtsbaumständer, normalerweise kaum beachtet, rücken hier in den Fokus der Aufmerksamkeit und offenbaren in allen möglichen Formen und Farben eine völlig neue „Sammel-Sicht“ auf das Weihnachtsfest. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als in Europa die beiden Weltkriege tobten. Wie gestaltete sich in dieser schweren Zeit das friedliche Weihnachtsfest? Die Kriegsweihnacht, sowohl während des Ersten als auch des Zweiten Weltkrieges, ist ein oft übergangenes Thema, das viele interessante Geschichten birgt. Selbstgebasteltes Spielzeug aus einfachsten Materialien, aber auch propagandistische Kriegsquartette und Zinnsoldaten werden ausgestellt. Sehen Sie das Weihnachtsfest mit anderen Augen und nutzen Sie Ihren Bummel über den Jenaer Weihnachtsmarkt für einen Besuch im Stadtmuseum.