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Städtische Museen Jena
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Wahlversprechen. 15 Jahre Wahlkampf in Jena

Eine Ausstellung zu 15 Jahren Wahlkampf in Jena

Wahlversprechen. 15 Jahre Wahlkampf in Jena ©Stadtmuseum Jena

Der Wahlkampf ist die politische Auseinandersetzung von Parteien und Wählervereinigungen um die Zustimmung der Bürger zu Personen und Programmen. Im Ringen um die Macht konkurrieren die Parteien um Wählerstimmen. Ihr Ziel ist es dabei, den eigenen Stimmenanteil zu maximieren. Oft spricht man auch schon während einer Legislaturperiode von Wahlkampf, eigentlich findet er jedoch erst in einem engen Zeitraum an ihrem Ende statt. Er erstreckt sich zumeist über die Zeit zwischen der Auflösung des alten und der Wahl des neuen Parlaments. Er läßt sich in „Vorwahlkampf“ und „heiße Phase“ unterteilen. Als letztere bezeichnet man die letz-ten drei oder vier Wochen vor dem Wahltermin, in denen die Parteien ihre letzten Kräfte mobilisie-ren, um den Wähler zu erreichen. Durch Reden auf Plätzen und in Hallen, Auftritte in Talkshows oder durch die Inszenierung von Parteitagen soll die eigene Anhängerschaft und neue Wählergrup-pen angesprochen werden. Auf großflächigen Plakaten und an Ständen in Fußgängerzonen wird für die eigenen Ideen und Kandidaten geworben. Mit Flyern, Faltblättern und Wahlkampfzeitungen werden dabei die eigenen Inhalte an den Wähler und die Wählerin gebracht. Als Beiwerk gibt es Kulis, Flummis, Jojos und Kondome. Streichhölzer und Feuerzeuge sind auch sehr beliebt – gemeinsam ist ihnen das Logo der jeweiligen Partei. Bei Bundestagswahlen sind fast nur noch Parteien Träger des Wahlkampfes. Einzig sie verfügen über die finanziellen Mittel und personellen Kapazitäten, um heute einen Wahlkampf zu führen. In den Wahlkampfzentralen arbeiten je nach größe der Partei allein 30 bis 120 Mitarbeiter täglich an der Organisation des bundesweiten Wahlkampfs. Hinzu kommen die vielen Mitarbeiter in den Län-dern und direkt vor Ort. Darüber hinaus werden für die Wahlkampagnen Werbeagenturen beauf-tragt, die Plakate, Aufsteller und Flyer einheitlich zu gestalten. In der Zeit dieser verschärften politischen Auseinandersetzung sprechen die Parteien die Bürger intensiver an als sonst. Dabei versuchen sie den Wähler vor allem emotional an sich zu binden. Da-bei kommt es auch zu Vereinfachungen, die letztlich Leerformeln sind und entpolitisierend wirken. So setzen sich die politischen Akteure auch der Gefahr aus, nicht das Interesse und Engagement der Bürger zu stärken, sondern sie durch lautstarkes Getöse abzustoßen. Die Ausstellung zeigt Wahlplakate und Materialien der Volkskammerwahl von 1990 und den fol-genden vier Bundestagswahlen bis 2002. Die Auswahl ist nicht repräsentativ, soll aber durchaus den Wandel der Wahlkampfführung dokumentieren. Anfangs getragen von den Programmen stehen bei späteren Wahlen mehr und mehr die Kandidaten im Mittelpunkt. Gemeinsam ist ihnen, dass sie um Vertrauen werben und Hoffnung versprechen.

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