Stadtmuseum Jena
Städtische Museen Jena
Eine Einrichtung von JenaKultur.
Markt 7
07743 Jena
Tel. +49 3641 49-8261
Fax +49 3641 49-8255
stadtmuseum@jena.de
Kuratorin
Teresa Thieme
teresa.thieme@jena.de
Direktor
Städtische Museen Jena
Erik Stephan
Werkleitung
Friedrun Vollmer
Carsten Müller
Jana Gründig
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 – 17 Uhr
Montag geschlossen
400 Jahre altes Exponat im 3D-Laser-Scan
Es gibt Projekte, die im laufenden Museumsbetrieb kaum möglich sind. Hinter den Türen des Stadtmuseums, das aufgrund der Infektionsschutzmaßnahmen weiterhin geschlossen bleiben muss, wurde nun einem der Sieben Wunder Jenas eine ganz besondere Aufmerksamkeit zuteil. Der siebenköpfige Drache wurde mit modernster hochpräziser Technik für ein digitales 3D-Modell gescannt.
Das war der erste, vorbereitende Schritt um die Standfestigkeit des ca. 400 Jahre alten, wertvollen Objekts sicherzustellen. Der Drache, der zum Großteil aus für Verformungen anfälligen Materialien zusammengefügt ist, steht mittlerweile nicht mehr ganz so sicher auf seinen eigenen Füßen und benötigt für die Zukunft Unterstützung, um nicht umzukippen. Daher wurde seine Oberfläche für eine maßgenaue Anfertigung von künftigen Stütz- oder Haltevorrichtungen millimetergenau mit einem Laser erfasst und das Ergebnis in einem 3D-Modell auf dem PC-Bildschirm dargestellt.
Michael Götze von FARO® Technologies - Europe stattete dem Drachen in der Göhre zu diesem Zweck mit einem tragbaren Gelenkarm-Laserscanner (FARO® Quantum ScanArm) einen Besuch ab. Dieser sitzt auf einem beweglichen Messarm und erinnert in seiner Form und Bedienung entfernt an eine Pistole. Stück für Stück wurde er nun mit der Hand über den Drachen geführt – natürlich ohne ihn zu berühren! Auf diese Weise konnte die Oberfläche des Drachen aus verschiedenen Winkeln mit dem Laser abgetastet und vermessen werden. Mithilfe einer Spezialsoftware wurde aus dieser ungeheuren Datenmenge in Echtzeit eine dreidimensionale Modelldarstellung errechnet, deren Entstehung live auf dem Bildschirm mitverfolgt werden konnte. Schon nach kurzer Zeit war bereits die Silhouette des Drachen erkennbar.
Wegen des hohen Alters der empfindlichen Figur musste allerdings äußerst ruhig und vorsichtig vorgegangen werden. Um dennoch all die schwer zugänglichen Stellen der komplexen Drachen-Oberfläche vollständig zu erfassen, erfolgte der Scan in mehreren Durchgängen. Dabei wurde jeder Durchgang im Modell mit einer anderen Farbe kenntlich gemacht. Anfangs noch recht lückenhaft, setzte sich das Bild des Drachen mit jeder Farbe immer vollständiger zusammen. Um die Messungen nicht zu verfälschen, war es wichtig, während des gesamten Scanvorgangs weder Drachen, Tisch noch Gelenkarm auch nur einen Hauch zu bewegen. Eine Herausforderung für den Fachmann, der es sonst vorwiegend mit Bauteilen in der Industrie und nicht mit historischen Drachen zu tun hat, waren die Krallen. Da sie vermutlich aus echten Tierkrallen bestehen, waren sie für den Scanner zunächst unsichtbar. Das Laserlicht drang durch das Material wie durch eine Glasscheibe, statt reflektiert zu werden. Nach dem letzten Scandurchgang hatte das digitale Drachenmodell dann aber endlich doch noch Krallen an allen vier Füßen.
Insgesamt dauerte die „Behandlung“ gute zwei Stunden. Damit ist nun die Grundlage geschaffen, dieses einzigartige Zeugnis der Jenaer Stadtgeschichte dauerhaft zu erhalten und für künftige Museumsbesucher-Generationen standsicher auf- und auszustellen.
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