„Bürger, Bauern und Soldaten. Ziviles Leben während der Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806“

©Stadtmuseum Jena

Über die Auswirkungen der militärischen Katastrophe des Krieges zwischen Frankreich und Preußen im Jahr 1806/07 ist viel geschrieben und berichtet worden. In den überwiegenden Darstellungen dominierten bisher die militärischen Ereignisse. Auch die meisten themenbezogenen Ausstellungen richteten ihren Fokus auf das Militärwesen. Im Stadtmuseum Jena ist gegenwärtig eine Ausstellung zu sehen, die sich vornehmlich mit der Wahrnehmung des Krieges durch Zivilisten, durch die Bürger der Stadt Jena und durch Bauern der umliegenden Schlachtfelddörfer beschäftigt. Zivile Erinnerungen an die Erlebnisse des Krieges wurden in szenische Bilder umgesetzt, um die Schrecken des Krieges - Plünderung, Einquartierung, brennende Häuser, marodierende Soldaten - aufzuzeigen. Nach der Schlacht mangelte es an allem und ein kopfloser Stadtrat versagte in dieser Krise. Der Besucher erfährt auch Interessantes über die damalige Verwundetenversorgung und das Lazarettwesen. Allein in der Stadtkirche waren am Abend des 14. Oktobers 1806 über 3.000 Verwundete untergebracht. Das dortige Kirchengestühl verbrannten die aus der Schlacht siegreich zurückgekehrten Soldaten auf dem Kirchplatz. Auch Kaiser Napoleon ist in der Ausstellung zu finden. Als einer der wenigen Bürger der Stadt nahm Georg Wilhelm Friedrich Hegel den Kaiser „als Weltgeist zu Pferde“ in seinem unscheinbaren grauen Mantel wahr. Einen Tag später konnte die Jenaer Malerin Louise Seidler den Korsen im Jenaer Stadtschloss beim Diktieren seines Siegesberichtes nach Frankreich beobachten. „C´est la guerre!“ ist eine Ausstellung mit Liebe zum Detail, in der der Besucher immer wieder Neues entdecken kann...

Zur Ausstellung finden Sie die Publikation "Bürger, Bauern und Soldaten" hier.