Spieße, Schwerter und Gewehre - Der historische Waffenbestand im Stadtmuseum Jena

©Stadtmuseum Jena

Obwohl sammlungskonzeptionell und schwerpunktmäßig auf die Zeit der Napoleonischen Kriege ausgerichtet, dokumentiert die Sammlung die Entwicklung der Militärgeschichte und Waffentechnik vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Eine Waffe ist nicht nur kriegstechnisches Gerät, sie erlaubt auch Rückschlüsse auf militärische Taktik, handwerklich-technische Fähigkeiten der Hersteller, anthropologische Gegebenheiten des Waffenträgers und den Stand der kunsthandwerklichen Entwicklung. Waffen waren auch Status- und Machtsymbole und als solche oftmals künstlerische Kleinode von unschätzbarem Wert. Die Waffen wurden in Handwerksstätten und Manufakturen von hohem technologischen Stand hergestellt. Die wichtigsten Waffenproduzenten in Thüringen befanden sich in Suhl, Zella-Mehlis, Sömmerda und Erfurt. Die Kollektion des Stadtmuseums umfasst Stangenwaffen, Hieb- und Stichwaffen, Jagd- und studentische Waffen sowie bäuerliche Waffen, Kuriosa, Schutz- und Trutzwaffen und Handfeuerwaffen. Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Entwicklung und Anwendung dieser Waffen, deren Grundzweck der Selbstverteidigung oder dem Töten von Menschen diente. Sie verdeutlicht dabei auch, dass die Entwicklung der militärischen Gebrauchswaffe sich im Laufe ihrer Fortentwicklung deutlich in ihrem Äußeren von der Zivil- oder Statussymbolwaffe abhebt. Neben dem Ausschnitt an Waffen- und Ausrüstungsgegenständen gehören zum Bestand der Militariasammlung noch Grafiken, Medaillen und weitere Objekte, die als museale Sachzeugen militärgeschichtlicher Ereignisse herangezogen werden können.